JN-Funktionär Daniel Madalschek von Erfurt nach Bayern verzogen

JN-Funktionär Daniel Madalschek von Erfurt nach Bayern verzogen

TEXT: Thüringenrechtsaussen
DATUM: 31.05.2015

Neonazis kommen, Neonazis gehen. Einen der umtriebigsten Funktionäre der Jungen Nationaldemokraten (JN) in Thüringen, Daniel Madalschek, hat es nun nach Bayern verschlagen. Genauer gesagt nach Fürnbach in Unterfranken. Mindestens seit 2012 gehörte Daniel Madalschek zu den regelmäßigen Teilnehmern auf Neonazi-Demonstrationen. Er ist Mitglied der NPD und wurde ab 2014 ein zentraler Funktionär der Jungen Nationaldemokraten im Raum Erfurt. Bereits im März 2014 wurde Madalschek auf dem Landesparteitag der NPD in Kirchheim auf Listenplatz 20 der Landtagswahlliste gewählt und nahm damit für die Neonazi-Partei erstmals auch einen öffentlichen Posten wahr. Bereits im Mai 2014 zeigte sich sein weiterer Weg in der Partei und Jugendorganisation deutlich. So eröffnete er als Gastgeber eine Infoveranstaltung der Jungen Nationaldemokraten in Erfurt. Er referierte hier über die Ziele und die Struktur der Jugendorganisation. Damit war der am 27.08.1990 geborene Madalschek spätestens ab Anfang vergangenen Jahres auch für die Werbung von Neumitgliedern für die NPD-Nachwuchsorganisation zuständig. Über seine Aktivitäten in Thüringen hinaus trat er auf verschiedenen Neonazi-Demonstrationen vor allem auch in Sachsen-Anhalt als Redner auf. Unter anderem war Madalschek Redner bei einer Neonazidemo am 21. Juni 2014 in Merseburg.

Dies wurde von seinem guten Bekannten, dem Neonazi Alexander Kurth aus Leipzig, dokumentiert. Im September meldete Madalschek in Erfurt mehrere Demonstrationen an und trat hierbei auch selbst als Redner auf. Nach dem desaströsen Wahlergebnis der NPD in Thüringen geriet er jedoch mit Patrick David Wieschke aneinander, da er den Wahlkampf der NPD hart kritisierte. In internen Debatten kritisierte der Berufskraftfahrer Madalschek die Wahlkampfplanungen der NPD Führung stark. Doch mitten im Konflikt mit der NPD-Führung stand dann auch sein Umzug nach Fürnbach in Bayern an. Grund ist vor allem seine berufliche Orientierung. So arbeitet er nun bei der Eichhorn Transport und Entsorgungs GmbH. Kurz vor seinem Umzug wurden noch Anwohner in Madalscheks Umfeld über ihren Nachbarn informiert. Sein weiter bestehendes Facebookprofil (Daniel Ausm Osten) und die zahlreichen Neonazis in seiner Freundesliste (Tony Gentsch, Sebastian Schmidtke, Frank Franz, Patrick Weber u.a.) lassen darauf schließen, dass „Stone“, so Madalscheks Spitzname, keineswegs seine Aktivitäten in der extremen Rechten einstellen wird. Ob und inwieweit er sich in Bayern in Neonazi-Strukturen einbringt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Ob sein neuer Arbeitgeber über Madalscheks Neonazi-Aktivitäten informiert ist, ist uns nicht bekannt…“

Daniel Madalschek als Redner auf einer Neonazidemo am 21. Juni 2014 in Merseburg

Landesliste der NPD im März 2014 für die Landtagswahl am 14. September 2014

Madalschek rechts (gelbes T-Shirt) am 4. Oktober 2014 in Döbeln. Foto: Sören Kohlhuber, Flickr.

Madalschek Kommentar / NPD April 2014

Madalschek mit Infoveranstaltung im Mai 2014