Kein Sportplatz für Nazis

Kein Sportplatz für Nazis

TEXT: Antifaschistische Koordination Erfurt
DATUM: 25.06.2015

Erneut wollen Neonazis in Erfurt mit einem vermeintlich unpolitischen Fußballturnier ihre Position in der Stadt stärken. Den Sportplatz im Erfurter Stadtteil Rieth stellt ihnen die Stadt Erfurt offenbar problemlos zur Verfügung.

Für Samstag, d. 25. Juli d.J. mobilisieren die NPD Erfurt und die Jugendorganisation der Partei „Junge Nationaldemokraten“ (JN) zu einem „Freizeit Fußballturnier“ auf dem Kleinfeld-Hartplatz an der Hanoier Straße. Mit dem vorgeschobenen Motto „Crystal wegbolzen“ wollen sich NPD und JN als „Kümmerer“ geben und sich angeblich dem wachsenden Problem des „Crystal Meth“-Konsums annehmen. Die Anmeldung stammt von dem Neonazi und NPD-Funktionär Enrico Biczysko. Für die antifaschistische koordination erfurt [ake] kommentiert Ulli Klein das Verhalten der Stadt mit den Worten: „Während Verantwortliche und Behörden die Zivilgesellschaft in Erfurt beim Protest gegen extrem rechte Aktivitäten immer wieder allein lassen, sieht die Stadt offenbar kein Problem darin, den Neonazis ihre Sportplätze zu überlassen, auf denen dann neue Aktivitäten geplant werden“. Zudem besteht der dringende Verdacht, dass mit dem angemahnten Startbeitrag Gelder für die NPD gesammelt werden sollen. Schon im September 2014 konnten Neonazis den von der Stadt verwalteten Platz nutzen, um sich auf Einladung der JN zu einem Fußballturnier zu treffen und sich auszutauschen. Kurz zuvor und zwei Monate später fanden unter dem Motto „Hol dir deine Stadt zurück“ JN-Aufmärsche durch Erfurt Nord und am Roten Berg statt. „Nachdem die Behörden am 1. und 2. Mai in Erfurt den roten Teppich für die extrem rechte Szene ausgerollt haben, stellen sie Neonazis nun einen Sportplatz zur Verfügung“, kritisiert Klein und fügt hinzu: „Genau dieses Verhalten der Stadt trägt dazu bei, dass Erfurt immer mehr zu einer Wohlfühlzone für Neonazis wird“.