Über „Neue Stärke“ und alte Schwächen

Seit Mitte 2020 besteht in Erfurt die Neonazigruppierung „Neue Stärke Erfurt“, aus welcher vor kurzem die Partei „Neue Stärke“ hervorgegangen ist. Die „Resterampe für Neonazis“ (Zeit online) will nach eigenen Angaben die Neonaziszene einen. Hervorgegangen ist die Gruppierung jedoch aus zahlreichen Abspaltungen von bestehenden Parteistrukturen der Neonaziszene. Im Folgenden soll ein Blick auf die Struktur sowie ihre Mitglieder:Innen im Raum Erfurt geworfen werden.

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Kurzmeldung: Erfurter Neonazis greifen Journalist:innen in Dessau an – Wolodja Wanjukow als Angreifer identifiziert

Am 12. Juni 2021 kam es zu einer Neonazi-Demonstration in Dessau/Roßlau. Daran beteiligten sich knapp 90 Teilnehmer:innen, wobei eine Thüringer Delegation der ‚Neuen Stärke‘ aus Erfurt und Gera anreiste. Die ‚Neue Stärke‘ ist eine seit 2020 existierende Abspaltung der Neonazipartei ‚Der Dritte Weg‘, die jedoch das Auftreten sowie die inhaltliche Ausrichtung der Partei zum Großteil kopiert.

Mittig mit Fischerhut: Wolodja Wanjukow im selben Outfit wie beim Angriff auf die Journalist:innen

Bei der Abreise kam es in Dessau zu tätlichen Angriffen auf anwesende Journalist:innen im Bahnhofsgebäude, wobei einem ins Gesicht geschlagen worden ist und eine Person die Treppe hinunter gestoßen worden ist. Bei einem der Angreifer handelt es sich um den Erfurter Neonazi Wolodja Wanjukow. Er selbst ist aktiver Bestandteil der Erfurter Neonaziszene rund um die ‚Neue Stärke Erfurt‘ und war bereits für die Neonazipartei ‚Der Dritten Weg‘ in Erfurt aktiv. Für diese kandidierte Wanjukow als Kandidat für den Stadtrat 2019.

Wolodja Wanjukow in Roßlau am 12. Juni 2021 (Foto: Presseservice Rathenow)

Wanjukow beteiligte sich u. a. am schweren rassistischen Angriff im August 2020. Hier griffen zwölf Neonazis, vor dem damals noch existenten Neonazitreff in der Stielerstraße 1 im Stadtteil Herrenberg, drei junge geflüchtete Männer aus Guinea an. Einer der Angegriffenen wurde so schwer verletzt, dass dieser zeitweise in Lebensgfeahr schwebte. Damals wurde gegen die Täter kein Haftbefehl aufrecht erhalten, da die Staatsanwaltschaft u.a. keine Wiederholungsgefahr bei den Tätern sah, ebenso das bei den Beschuldigten angebelich keine Straftaten in den letzten Jahren vorliegen würden. Im Fall Wanjukow war dies schon zu diesem Zeitpunkt falsch, da er als Beschuldigter in einer weiteren Körperverletzungssache aus dem Jahr 2019 geführt wird. Bis heute können Neonazischläger wie Wanjukow weiter prügeln, ohne strafrechtlich belangt zu werden.

Bericht vom Angriff und Foto vom Angreifer Wanjukow, zwar zensiert aber im selben Outfit. (Bild: Screenshot Twitter)

Bericht vom Angriff und Foto vom Angreifer Wanjukow, zwar zensiert aber im selben Outfit. (Bild: Screenshot Twitter)

 

Wolodja Wanjukow (mit Ordner-Binde) bedrängt am Rande einer Zwischenkundgebung in Dessau zusammen mit dem Braunschweiger Neonazi Pierre Bauer (rechts mit Ornderbinde) Journalist:innen.

Wolodja Wanjukow (rechts) mit Fahne der ‚Neuen Stärke‘ am 12. Juni 2021 in Dessau, neben Enrico Biczysko (links)

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„Thüringen steht zusammen“: Firmen, Köpfe und Teilnehmer:innen vorgestellt

In der Vergangenheit scheiterte die Corona-Leugner:innen Initiative „Thüringen steht zusammen“ mal mehr und mal weniger an der Durchführung von Demonstrationen in der Erfurter Innenstadt. Mittlerweile versucht sich die Initiative an der Protestform des Auto-Korso. Dabei erhält die Initiative tatkräftige Unterstützung von lokalen Unternehmen, von denen sich auch einige an den Demonstrationen beteiligten. Im folgenden Text sollen einige der Unternehmen und Akteure sowie Verbindungen zur AfD vorgestellt werden.

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Udo Key, „Weimar Tour GmbH“ als Infrastruktur für Corona-Leugner:innen

Seit über einem Jahr agieren Corona-Leugner:innen in einem Netzwerk aus Neonazis, Antisemit:innen, Esoteriker:innen und Verschwörungsideolog:innen. Innerhalb dieses Netzwerkes werden immer wieder größere Demonstrationen in Erfurt organisiert sowie zu größeren Events in andere Städte mobilisiert. Eine Schlüsselrolle für die wichtige Infrastruktur in diesem Netzwerk nimmt dabei Udo Key aus Markvippach ein. Er ist Geschäftsführer der „Weimar Tour GmbH“.
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Kurzmeldung: Erfurter Neonazis am 20.02.2021 in Braunschweig

Am 20. Februar 2021 organisierte die Neonazi-Kleinstpartei „Die Rechte“ eine Demonstration in Braunschweig. An dieser Demonstration nahm eine Delegation der Erfurter Neonazis um den ehemaligen „Neue Stärke e.V.“ teil. Wir weisen auf die Bilderserie von Recherche-Nord sowie das Gruppenbild hin.

Informationen zu den abgebildeten Personen nehmen wir anonym und sicher per E-Mail entgegen.

v.l.n.r.: Enrico Biczysko, Unbekannt, Manuel Breitsprecher, Wolodja Wanjukow, Ronny Wurmstich, Pierre Bauer am 22.02.21 in Braunschweig

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Täter vorgestellt: Rassistischer Angriff am Herrenberg 31. Juli / 1. August 2020

Am 1. August 2020 wurden drei junge Männer vor dem damaligen Neonazitreffpunkt des Neonaziverein „Neue Stärke“ angegriffen. Die drei Männer aus Guinea wurden aufgrund ihrer Hautfarbe rassistisch beleidigt und schließlich angegriffen. Im Anschluss der ersten Ermittlungen versuchten die mutmaßlichen Täter selbst als Opfer zu stilisieren und stellten eine Gegenanzeige. Aus Opfern machten sie Täter und die Behörden ermittelten nun auch gegen die Betroffenen, von denen einer zeitweise in Lebensgefahr schwebte. Bevor die Justiz wieder auf den Gedanken kommt die Tat zu entpolitisieren, möchten wir die Täter ein halbes Jahr nach der Tat einmal genauer vorstellen und zeigen, dass sie fest in der Neonaziszene verankert sind.

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Update: Dirk Quiatkowski Mittäter im Erfurter Doping-Skandal – „Operation Aderlass“

Seit September 2020 müssen sich insgesamt fünf Angeklagte vor dem Landgericht München rechtfertigen. Ihnen wird vorgeworfen, organisiert und im großen Stil, Blut-Doping bei Profi-Sportler:innen vollzogen zu haben. Dabei ist der Erfurter Arzt Mark Schmidt der Hauptangeklagte. Als Mittäter findet sich Dirk Quiatkowski am Landgericht München wieder. Für seine Mittäterschaft wurde er am 15. Januar 2021 zu einer Haftstrafe verurteilt.

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Der Mörder von Hartmut Balzke: Dirk Quiatkowski

Am 25. Januar 2003 wurde Hartmut Balzke zusammen mit seinem Begleiter in der Triftstraße in Erfurt von mehreren Neonazis angegriffen. Sie prügelten auf die beiden ein, die sie als politische Gegner ansahen und den Punks zurechneten. Hartmut Balzke verstarb am 27. Januar 2003 an seinen Verletzungen, sein Begleiter überlebte schwerverletzt. Der Hauptangreifer und Mörder von Hartmut Balzke wurde erst fünf Jahre später zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Bis heute bewegt sich der Mörder Dirk Quiatkowski im Erfurter Neonazimilieu und zeigt seine Gewaltbereitschaft immer wieder.

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