Rechtsrock-Konzert auf dem Erfurter Herrenberg

Rechtsrock-Konzert auf dem Erfurter Herrenberg

TEXT: Antifaschistische Koordination Erfurt
DATUM: 07.04.2016

Im September 2015 hatte die [ake] auf ein geplantes Rechtsrock-Konzert in der Neonazi-Kneipe „Kammwegklause“ im Erfurter Stadtteil Herrenberg aufmerksam gemacht. Angekündigt wurde der Auftritt der extrem rechten Band „Kategorie C“ aus Bremen, die schon im April 2015 in der Kammwegklause aufgetreten war. Nachdem das Konzert kurzfristig abgesagt wurde, folgt am Freitag, den 8.04.2016 der als „Ersatzkonzert“ von der Band angekündigte Auftritt auf dem Herrenberg. Analog zur Anmeldung aus dem vergangenen Jahr ist von rund 100 Teilnehmern und einem zeitraum zwischen 18.00 Uhr 1.00 Uhr auszugehen. “Kategorie C” aus Bremen ist mittlerweile eine der bundesweit bekanntesten Rechtsrock-Bands und trat im vergangenen Jahr mindestens drei Mal im Ausland bei Konzerten des in Deutschland verbotenen militanten Nazinetzwerks „Blood & Honour“ auf. Der Sänger Hannes Ostendorf war 1991 an einem Brandanschlag auf ein Bremer Flüchtlingsheim beteiligt. Rechtsrock dient nicht nur der Rekrutierung von Jugendlichen für die extreme Rechte, er ist auch der Soundtrack zu Mord und Totschlag. So erklärten nach dem Brandanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft im niedersächsischen Salzhemmendorf die Verdächtigen, sie hätten sich vor der Tat mit Musik von „Kategorie C“ in Stimmung gebracht.

Wenn der Vermieter der Kammwegklause, Manfred Stein, sagt, er habe vor Ort „von Rechten überhaupt noch nie was gesehen“, sollte er gegen seine offensichtliche Blindheit auf dem rechten Auge dringend etwas unternehmen. Mit seiner Erklärung er sei froh, dass Gabriele Völker die Kammwegklause betreibe und er wolle „nicht den Ast abschneiden, auf dem ich drauf sitze“, macht sich Stein mit einer Neonazistin gemein, die mit ihrem Nazitreff dafür sorgt, dass auf dem Herrenberg eine temporäre No-Go-Area für nicht-rechte Personen entsteht.