NS-Black-Metal in Erfurt und Umgebung – Teil 2: „From Hell Erfurt“ – Große Bühne für den den NS-Black-Metal in Erfurt

Seit vielen Jahren bietet das „From Hell Erfurt“ einen Anlaufpunkt für größere Konzerte unterschiedlicher Subkulturen. Der Hauptschwerpunkt liegt dabei wohl im Bereich Metal und seinen weiteren Subgenres. Neben großen kommerziellen Bands treten immer wieder international bekannte Black-Metal Bands im Club in Erfurt-Bindersleben auf. Nicht wenige davon verorten sich selbst, oder können aufgrund ihrer inhaltlichen Ausrichtung oder Verbindungen der sog. „National Socialist Black Metal“ Szene zugeordnet werden. Eine kleine Chronik soll etwas Überblick über die letzten Jahre geben und zeigen, dass es sich bei diesen Konzerten nicht um Einzelfälle handelt, sondern der Club in Erfurt sehr wohl fester Bestandteil der international aufspielenden NSBM-Szene geworden ist.

Seit 2012 wird der Club „From Hell“ an der Flughafenstraße 41 in Erfurt von Frank Klein betrieben. Seitdem verging kein Jahr, ohne Bands aus der NSBM-Szene in der Lokalität aufspielen konnten. Darunter zum Teil internationale Größen der Szene.

2012

Bereits im Jahr 2012 konnten sich die Thüringer NSBM-Bands „Waffenträger Luzifers“ und „Schattenfang“ über einen Auftritt am 26. Oktober in Erfurt freuen. Bei der Band „Waffenträger Luzifers“ handelt es sich um eine Thüringer NSBM-Band, welche von zwei Personen betrieben wird. Unter dem Pseudonym „T.S. Holocaust“ tritt Tino Seidel aus Neustadt an der Orla nicht nur für „Waffenträger Luzifers“ auf, sondern betreibt dort noch das Label „Total Death Records“, über welches 2020 auch die letzte Platte der Band vertrieben worden ist. Neben dieser Tätigkeit spielt Tino Seidel zusammen mit seinem Bruder Danny Seidel in der NSBM-Band „Prosatanos“. Danny Seidel tritt bei dieser Band unter dem Pseudonym „Redreom“ als Bassist auf. Unter dem Pseudonym „Neumi“ spielt ebenfalls Steffen Neumeister in „Prosatanos“ das Schlagzeug. Danny Seidel ist seit längerem als Tätowierer und Neonazi im Raum Schleiz bekannt. Hier arbeitet er unter dem Pseudonym „Demonic Arts“ als Tättowierer in er Ernst-Thälmann-Straße 73 in Schleiz.

Tino Seidel alias “T.S. Holocaust” von “Waffenträger Luzifers”.

Bei der Band „Schattenfang“ handelt es sich um eine 2010 gegründete Black-Metal Band aus Erfurt. Seit ihrer Gründung spielte die Band diverse Male mit bekannten NSBM-Bands zusammen und scheint eine engere Verbindung zur Band „Runenwacht“ aus Baden-Würtemberg zu haben. Dass es sich bei „Schattenfang“ um einen Teil der NSBM-Szene handelt, wird bei einem genaueren Blick sichtbar. 2019 gab die Band dem NSBM-Szeneheft „Blutrache“ aus Griechenland ein längeres Interview. Dort nennen sie die NSBM-Bands „Mgla“, „Acherontas“, „Horna“, Nargoroth“ und „Runenwacht“ als ihre Lieblingsbands. Zusammen mit der angesprochenen Band „Runenwacht“ veröffentlichten die Erfurter zusammen eine Split-CD auf dem NSBM-Label „Sturmglanz“ aus Weißenfels zusammen mit der dritten Band „BlutEck“.

2020 veröffentlichtes Split-Album von “Runenwacht”, “BlutEck” und der Erfurter Band “Schattenfang”, vertieben über das NSBM-Label “Northern Fog Records”

2013

Am 21. September 2013 spielte die Band „Askeregn“ aus Thüringen. Diese trat ebenfalls einige Jahre später auf dem tschechischen NSBM-Festival „Eternal Hate Fest“ 2016 in Nysko auf. Dort teilte man sich mit den Szenegrößen „Ad Hominem“ aus Frankreich, „Permafrost“ aus Zeitz sowie “Sekhmet” aus Tschechien die Bühne. Mehrmals kam es bei dem Ronneburger Neonazi Josef Höschler zu Konzerten, welche zum Teil klandestin organisiert worden sind. Höschler hatte mehrmals Rechtsrock- und NSBM-Konzerte in einer Barracke veranstaltet. Die Band selbst wird hauptsächlich von Katherina Petrova gemacht, wobei für Live-Auftritte weitere Musiker eingespielt werden. Dabei hat Petrova enge Verbindungen zur Bautzener Band „Annihilation 666“, wo sie ebenfalls unter dem Pseudonym „Belial“ Gitarre spielt. „Annihilation 666“ ist bereits in der Vergangenheit durch offenen Antisemitismus in ihren Texten in Erscheinung getreten.

“Askeregn” beim “Eternal Hate” Fest in Tschechien 2016.

Ebenfalls traten „Schattenfang“ aus Erfurt am 25. Oktober 2013 als Vorband der dänischen Metalband „Make a change… kill yourself“ auf.

Am 28. November 2013 trat ebenfalls die NSBM-Band „Marduk“ in Erfurt auf. Die schwedische Band stand bereits länger, aufgrund diverser Wehrmachtsmotive in ihren Liedtexten, in der Kritik. Ebenfalls vertonte die Band die Hymne der antisemitischen „Eisernen Garde“, einer faschistischen Bewegung in Rumänien der 1940er Jahre, neu. 2018 konnten schwedische Antifaschist:innen aufgrund eines Hacks zwei Bandmitgliedern von „Marduk“ nachweisen, dass diese Propagandamaterial und NS-Literatur bei der „Nordischen Widerstandsbewegung“ bestellten. Aufgrund dieser Veröffentlichung sahen sich diverse Mainstream Veranstalter:innen dazu veranlasst, sich teilweise von „Marduk“ zu distanzieren. 2020 feierte die Band ihr 30-jähriges Jubiläum in Kiew mit Neonazis und mit anderen NSBM-Bands, im selben Club in dem regelmäßig das “Asgardsrei”-Festival stattfindet.

2014

Am 17. März 2014 spielte die NSBM-Band „Sargeist“ aus Finnland im „From Hell“. Die Band wurde bereits 2012 vom „Party.San“-Festival ausgeladen, da es Hinweise darauf gab, dass die Mitglieder der Band Neonazis sind. Ab 2020 wurde die finnische NSBM-Band außerdem über den „Methorn“-Versand vertrieben. Dieser wird vom ‚Blood&Honour’-Aktivisten Jens Fröhlich aus Gera betrieben. „Sargeist“ soll außerdem ein Nebenprojekt der finnischen NSBM-Band „Horna“ sein. „Horna spielten 2017 ebenfalls im “From Hell” in Erfurt.

Am 22. September 2014 spielte die polnische NSBM-Band „Arkona“ im „From Hell“ Erfurt. Diese trat 2013 bei einem NSBM-Festival in Sankt Petersburg auf und spielte später u.a. auf dem tschechischen NSBM „Eternal Hate“ Festival, wie schon die Thüringer „Askeregn“. Im deutschsprachigen Wikipedia-Artikel zu der polnischen Band heiß es u.a.: „Die Band steht in Verdacht rechtsextremes Gedankengut zu verbreiten. Bekräftigt wird dieser Verdacht durch die Tatsachen, dass die früheren Bandmitglieder Jerzy „Triumphator“ Rataj und Namtar in anderen politisch fragwürdigen Bands aktiv sind bzw. waren. So spielte Triumphator in den rechtsextrem eingestuften Bands Infernal War und Thunderbolt, während Namtar bei Massenmord aktiv war.
Auch durch Coverversionen der Lieder In the Glare of Burning Churches der rechten Metalband Graveland, A Dark Dream von Veles und Triumf Nowej Ery der polnischen RAC-Band Honor – alle zu finden auf der 2008 herausgegebenen Kompilation Wszechzlodowacenie – tragen zu einem Verdichten des Verdachts bei. Des Weiteren wurde beim polnischen als neonazistisch geltenden Label Blutreinheit Productions, bei dem auch NSBM-Gruppen wie Hate Forest und Kriegsmaschine vereinzelt ihre Alben veröffentlichten, die Kompilation Raw Years 1993–95 herausgegeben.“ (Quelle)

2015

Am 5. September 2015 spielten die Thüringer „Prosatanos“ aus Neustadt an der Orla, rund um die Seidel-Brüder. Siehe Abschnitt 2012, Konzert mit „Waffenträger Luzifers“.

Am 10. November 2015 kam es zu einem weiteren Konzert der schwedischen NSBM-Band „Marduk“ im „From Hell“. Siehe 2013, Konzert mit „Marduk“ am 28. November 2013.

2016

Am 20. April 2016 spielte die Eilenburger NSBM-Band „Nargaroth“ im Erfurter „From Hell“. In ihrem Booklet zum Album „Herbstleyd“ beschreibt die Band ihre Musik selbst als „German hateful misanthropic Black Metal, made from White man for White man“ und feierten die Haftentlassung des Neonazi-Mörders und „Absurd“-Sängers Hendrik Möbus. 2007 erschien bereits auf dem griechischen NSBM-Label „Zyklon B-Records“ ein Sampler mit Songs der Band, wobei es umstritten sein soll, ob das Label die jeweilige Autorisierung für die Verwendung der „Nargaroth“-Songs hatte.

2017

Am 3. Juli 2017 spielte die NSBM-Band „BlutEck“ aus Bad Liebenstein im „From Hell“. Die Band plante 2019 ein Split-Album mit der NSBM-Band „Runenwacht“ unter dem Titel „Blutpakt“, welches beim NSBM-Label „Sturmglanz“ aus Weißenfels erscheinen sollte. Dieses erschien allerdings erst 2020 zusammen mit der Erfurter NSBM-Band „Schattenfang“ sowie „Runenwacht“ auf dem „Northern Fog Label“ aus Weißenfels, welches ebenfalls zu „Sturmglanz“ gehört. 2017 stand die Band außerdem gemeinsam mit der NSBM-Band „Nornir“ auf der Bühne.

Erneut spielte die polnische NSBM-Band „Arkona“ am 15. September 2017. Siehe Abschnitt 2014, Konzert am 22. September 2014.

Ein ganzes Set mit NSBM-Bands erfolgte am 29. September 2017 im „From Hell“. Hier spielten die Bands „Sekhmet“, „Kraake“ sowie „Horna“.

Screenshot von “Totentanz Konzerte”, von Hendrik Möbus, mit welchen Bands Konzerte orgnisierte worden sind – darunte “Sekhmet”, welche mehrmals im “From Hell” auftreten konnten.

Flyer “Totentanz Konzerte” mit “Sekhmet” 2009 in Tschechien.

Bei „Sekhmet“ handelt es sich um eine tschechische NSBM-Band, welche 2009 u.a. auf einem Konzert im polnischen Zatec auftrat, welches durch den Neonazi Hendrik Möbus unter dem Label „Totentanz Konzerte“ organisiert worden ist. In einem Interview erklärte ein Bandmitglied, dass er aufgrund seiner „Erfahrungen“ in der Kindheit mit Roma und Migrant:innen eine Sympathie für den Nationalsozialismus habe und Hitlers Ideologie „in einigen Aspekten“ unterstützen würde. 2016 spielte die Band auf dem „Eternal Hate Fest“ in Tschechien sowie mehrmals in Ronneburg bei klandestin organisierten NSBM-Konzerten. „Kraake“, ebenfalls aus Tschechien, spielten dort ebenfalls sowie mit „Askeregn“ aus Thüringen und den Schweden von „Marduk“ 2018 auf einem NSBM-Konzert in Plzen. 2020 wurde ein Konzert in Berlin mit „Kraake“ u.a. mit demm Symbol der neonazistischen Wotan-Jugend angekündigt.

Flyer zum NSBM-Konzert im “From Hell Erfurt”

Die finnische Band „Horna“, deren Nebenprojekt „Sargeist“ bereits mehrmals in Erfurt spielten, veröffentlicht ihre Platten auf dem NSBM-Label „World Terror Committee“ von Sven Zimper aus Tangerhütte. Zimper wird bis heute eine wichtige Rolle im Vertrieb des deutschen NSBM zugesprochen und spielt in diversen NSBM-Bands u.a. bei einer der zwei unterschiedlichen Besetzungen der Band „Absurd“. „Horna“ macht keinen Hehl aus ihrer Ideologie, was sich in der Selbstinszenierung und ihren Texten widerspiegelt. Ebenfalls trat „Horna“ international auf diversen NSBM-Festivals mit Szenegrößen auf.

Am 17. Dezember 2017 spielte die NSBM-Band „Temple of Oblivion“, welche mehrmals mit der tschechischen NSBM-Band „Sekhmet“ und „Flak“ auftrat, u.a. 2016 in Ronneburg. (Anm.: Es handelt sich hier um die NSBM-Band, nicht um die gleichnamige deutsche Rechtsrockband von Philipp Neumann) 2018 erfolgte ein Konzert mit den NSBM-Bands „Runenwacht“ und „Chotzä“ in Esslingen.

2018

Eingeleitet wurde das Jahr direkt am 5. Januar 2018 mit einem Konzert der NSBM-Band „Runenwacht“ sowie „Dark Armageddon“. Die Band „Runenwacht“ veröffentlicht auf dem einem Sampler des NSBM-Labels „Sturmglanz“ u.a. mit den NSBM-Bands „Waffenträger Luzifers“, „Permafrost“ oder der polnischen Band „Mgla“. In einer Rezension zu ihrem Album „Gejallar erschallt“, feiert die NSBM-Szene u.a. den Song „MG42 Standgericht“ für die Glorifizierung des Wehrmachtsgewehrs. In dem Text zum Lied heißt es: „MG42 purer Hass geladen, MG42 pure Macht geladen, MG42 pure Angst geladen, MG42 pure Zerstörung geladen, MG42 Standgericht“.
Bei den Thüringern von „Dark Armageddon“ aus Westerengel handelt es sich ebenfalls um eine Band, welche bereist früh in der Thüringer NSBM-Szene unterwegs war. So spielte die Band zwischen 2009 und 2011 mehrmals auf den „Totentanz“-Konzerten von Hendrik Möbus.

“Dark Armageddon” live im “From Hell” Erfurt 2018

Darkmoon Warrior“, welche am 13. April 2018 in Erfurt spielten, halten enge Kontakte zur NSBM-Szene sowie zu Sven Zimper und sind gut in der Brandenburger/Berliner Neonaziszene der 2000er Jahre vernetzt.

Am 18. Mai 2018 spielte erneut die schwedische NSBM-Band „Marduk“. Siehe Abschnitt 2013, Konzert am 28. November 2013.

Im Oktober spielte erneut „Sargeist“ am 11. Oktober 2018 in Erfurter „From Hell“. Siehe Abschnitt 2014, Konzert am 14. März 2014.

2019

Gleich drei NSBM-Bands spielten am 29. März 2019 im „From Hell Erfurt“. Darunter die international bekannte griechische NSBM-Band „Acherontas“, deren Sänger bereits zuvor Frontmann der NSBM-Band „Stutthoff“ war, welche sich nach dem Konzentrationslager im polnischen Sztutowo benannte. 2018 spielte die griechische Band auf dem „Asgardrei“ in Kiew, welches von der dortigen NSBM-Szene organisiert wird und als Größtes seiner Art gilt. Dabei wird dort offen die Unterstützung von ukrainischen Neonazi-Milizen wie dem Asow-Bataillon propagiert. Ebenfalls spielte am 29. März 2019 noch die Freiberger Band „Nornir“, welche bereits zusammen mit „Runenwacht“ auftraten und 2020 zusammen mit den NSBM-Bands „Prosatanos“ und „Schrat“ auf dem „Erase the Sun“ Fest in Zwickau auftraten.
Die dritte Band an diesem Abend war „Inferno“, welche auch schon mit der NSBM-Band „Arkona“ und auf diversen „Totentanz“-Konzerten von Hendrik Möbus auftraten.

Flyer für das NSBM-Konzert mit “Acherontas”, “Inferno” und “Nornir” am 29. März 2019 im “From Hell” Erfurt.

Nur einen knappen Monat später, am 29. April 2019, spielte die polnische NSBM-Band „Mgla“ im Erfurter „From Hell“. Die Band sorgte im selben Jahr für Schlagzeilen, als vor ihrem Auftritt in München im April 2019 das dortigen ‚Bündnis gegen Antisemitismus‘ über die Verstrickungen der Bandmitglieder zur antisemitischen Band „Leichenzug“ aufklärte. Ebenfalls sorgten die Verstrickungen der Bandmitglieder von „Deus Mortem“, welche ebenfalls am 29. April 2019 in Erfurt spielten, in andere NSBM-Bands für weitere Gründe, weshalb in München und Berlin Konzerte der Band abgesagt worden sind. In Erfurt konnte das Konzert jedoch wie geplant im „From Hell“ stattfinden. 2020 folgte dann eine Beteiligung von „Mgla“ auf einem NSBM-Smapler auf dem Label „Sturmglanz“ zusammen mit NSBM-Bands wie z.B. „Waffenträger Luzifers“ oder auch „Permafrost“.

Bandmitglieder von „Deus Mortem“ aus Polen spielen ebenfalls bei der Rechtsrockband „Infernal War“ sowie beim NSBM-Projekt „Honor“. „Infernal War“ äußerten sich in Interview offen antisemitisch und verwenden „Sieg Heil!“ als Grußformel.

NSBM-Band “Mgla” live im “From Hell” in Erfurt am 29. April 2019.

2020

Erneut spielen „Runenwacht“ am 9. März 2020 im Erfurter „From Hell“. Dabei holte sich die NSBM-Band den Bassisten von „Burkhartsvinter“ mit in das Live-Programm. Die Singener Band veröffentlichte ihre Platten bislang u.a. bei dem NSBM-Label „Total Death Productions“ von Tino Seidel aus Neustadt an der Orla sowie beim NSBM-Label „Sturmglanz“ aus Weißenfels. Bereits 2019 unterstützte ein Bandmitglied den Auftritt von „Runenwacht“ im Erfurter „From Hell“.

2021

Am 27. November 2021 spielt erneut die Erfurter NSBM-Band Schattenfang zusammen mit „Mosaic“ aus Gotha sowie „Kankar“ aus Thüringen. Außerdem sollte am 26. November 2021 ein Konzert mit der finnischen Band „Archegoat“ stattfinden, welche 2015 zusammen mit der NSBM-Band „Satanic Warmaster“ ein Split-Album veröffentlichten. Allerdings wurde die Tour aufgrund der Corona-Pandemie im Vorfeld abgesagt.

Ausblick

Alleine in den weiteren Konzertankündigungen für die nächsten Monate zeigen, dass es im „From Hell“ mit NSBM-Konzerten, rechtsoffenen Bands und Grauzone munter weitergeht. Für den 7. Mai 2022 wird beispielsweise ein Konzert mit den norwegischen Bands „Taake“ und „Kampfar“ angekündigt. „Taake“ traten u.a. mit einem aufgemalten Hakenkreuz auf der Brust auf, wovon sie sich zwar später distanzierten. Dennoch gab es weitere Verbindungen in die offene NSBM-Szene.

Ticketverkauf über “Nocturnal Empire”, von “From Hell”-Betreiber Frank Klein, für das NSBM-Konzert mit “Taake” und “Kampfar” am 7. Mai 2022.

Immer wieder wurden Konzerte und Tourneen der beiden Gruppen aufgrund öffentlichen Druck abgesagt. Bereits am 23. April spielte „Gernotshagen“, eine Pagan Metal Band aus Trusetal, deren Schlagzeuger Marcus Röll seit 2014 bei der Black-Metall Band „BlutEck“ unter dem Pseudonym „Herbst“ spielt. Die Band veröffentlichte u.a. mit den NSBM-Bands „Runenwacht“ und den Erfurtern von „Schattenfang“ ein Split-Album im Jahr 2020, welches auf dem NSBM-Label „Northern Fog Records“ erschien.

Die Chronik bietet einen, sicher unvollständigen, Überblick über einige Verbindungen und offen auftretenden NSBM-Bands, welche im „From Hell“ in Erfurt seit Jahren auftreten können. Ebenfalls wurden hier nicht die Konzerte aufgeführt, welche sich im rechtsoffenen oder sog. „Grauzone“-Bereich in der Oi- und Punksubkultur bewegen.
Neben diesen Auftritten muss ebenfalls erwähnt werden, dass auch immer wieder Bands im Bereich des Metal bzw. Black-Metal im „From Hell“ auf der Bühne standen, welche sich klar und deutlich in Sachen NSBM verhalten und äußern. In erster Linie handelt es sich auch beim „From Hell“ um einen kommerziellen Club mit dem Hauptaugenmerk auf die Metal-Subkultur. Allerdings fanden diverse Konzerte im „From Hell“ statt, welche in anderen Städten aufgrund der Verbindungen der einzelnen Bands in die NSBM-Szene oder ihre direkten Verstrickungen nicht stattfinden konnten und von Clubbetreibern abgesagt worden sind. Ebenfalls bedarf es keiner großen Recherche um beispielsweise herauszufinden, dass es sich bei Bands wie „Waffenträger Luzifers“ um eine klare NSBM-Band handelt. Außerdem thematisiert eine weitere Recherche u.a. die Tätigkeiten des Tontechnikers Maik Möller aus dem „From Hell“, welcher Ende der 90er Jahre in einer bis heute aktiven NSBM-Band aus Erfurt spielte und aktiv war.
Den Club aus der Verantwortung zu nehmen, wäre hier genau so falsch, wie zu behaupten es handle sich bei dem „From Hell“ um eine Neonazilocation.
Fest steht, dass immer wieder Bands mit eindeutigen oder subtileren Verbindungen in die Neonaziszene ein Anlaufpunkt geboten wird und Verbindungen des Betreibers beispielsweise zur Szene durchaus eng sind.
Die Chronik soll als Handhabe dienen, auch damit Druck ausgeübt werden kann um Neonazis, rechtsoffenen Gestalten und vermeintlich „unpolitischen“ Metal-Fans die Bühne zu nehmen.

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