NS-Black-Metal in Erfurt und Umgebung – Teil 4: „Eternity“ aus Nordhausen

Im Zuge der Gründung verschiedener Black-Metal Bands in Thüringen Anfang der 1990er Jahre entstand in Nordhausen die Black-Metal Band „Eternity“. Schnell fand die Band ihre Zugehörigkeit zum NS-Black-Metal rund um die 1992 in Sondershausen gegründete NSBM-Band „Absurd“. Die Band findet sich dabei im Geflecht des Thüringer NS-Black-Metal wieder.

Die frühen Jahre von „Eternity“ und „Wolfsmond“

Die NSBM-Band „Eternity“ befand sich von Anfang an im engen Kreis um die Black-Metal Band „Absurd“ aus Sondershausen. Zu ihren Gründungsmitgliedern, welche der Band lange Zeit erhalten blieben, gehörten Nico Dudzak alias „Basilizk“ am Schlagzeug sowie Maik Paap an der Gitarre. Ihre ersten beiden Demos veröffentlichte die Band selbst 1995 und 1997. Ihre erste Split veröffentlichte die Band zusammen mit der NSBM-Band „Dunkelgrafen“ aus dem sächsischen Annaberg-Buchholz über das 1995 gegründete Label „Last Epitaph Productions“, wobei die Band zu diesem Zeitpunkt von fünf auf drei Mitglieder geschrumpft war.

Back-Cover der Split-CD mit Kontaktangabe Nico Dudzak in Nordhausen.

„Wolfsmond“-Gitarrist und „Absurd“-Gründungsmitglied Sebastian Förster (geb. Schauseil).

Überzeugen konnte die Band anscheinend nicht alle Fans des Black-Metals, so heißt es in in einem Untergrund-Zine Ende der 90er Jahre zu einem Konzert mit „Dunkelgrafen“, „Eternity“, „Ancient Wargod“ und „Andras“ in Chemnitz: „Danach kamen Eternity. Anfangs gab es schwere Probleme mit der Technik. Die Show war nicht sonderlich gut, der Sänger wußte ebenfalls nicht zu überzeugen. Mir kam es vor, als fragte er sich ‘Was soll ich hier’. Er wußte absolut nicht war er mit seinen äHnden anfangen sollte.“ (Fehler im Original). Scheinbar führte der etwas fehl am Platz wirkende Sänger „Forcas“ nicht zum deutlichen durchbruch der Band, weshalb diese erst 2001 wieder eine Split-CD mit der Band „Wolfsmond“ veröffentlichte. Zum damaligen Zeitpunkt bestand „Wolfsmond“ ebenfalls aus Mitgliedern von „Eternity“. Nico Dudzak spielte hier ebenfalls Schlagzeug, während der Nordhäuser Dirk Rössler alias „Managram“ die Gitarre und den Gesang übernahm. Rössler hatte zuvor „Wolfsmond“ als Ein-Mann Band gegründet und die ersten Veröffentlichungen der Nordhäuser Band alleine auf den Markt gebracht. In der Band wurden die Überschneidungen zwischen „Eternity“ und „Absurd“ deutlich. Bereits 2002 veröffentlichte die Band ein Album, welches „Des Düsterwaldes Reigen“ hieß und über „Nebelfee Klangwerk“ veröffentlicht worden ist. Bei „Nebelfee Klangwerk“ handelte e sich um das NSBM-Label des großen Bruders von Hendrik Möbus, Ronald Möbus. Dass ausgerechnet hier das Album veröffentlicht worden ist, verwundert nicht, war die Nordhäuser Szene eng mit Ronald Möbus und seinem engen Freund Sven Zimper verbunden. Zimper alias „Unhold“ war nicht nur Teil der späteren Neuauflage von „Absurd“ mit Ronald Möbus, sondern spielte bei dieser Veröffentlichung Bass. Am Schlagzeug von „Wolfsmond“ fand sich Nico Dudzak wieder sowie das frühere „Absurd“ Gründungsmitglied Sebastian Förster (geb. Schauseil) alias „Schatten“ als Gitarrist und Sänger, neben Dirk Rössler alias „Managram“.

Sven Zimper alias “Unhold” (Mitte) und Nico Dudzak (rechts) 2011.

Ebenfalls veröffentlichte „Eternity“ später selbst auf dem Label von Sven Zimper, welches Anfang der 2000er noch unter „Blut & Eisen Productions“ auftrat und später in „World Terror Commitee“ (W.T.C.) überging.

Neubesetzung Mitte der 2000er – Der selbe NSBM-Sumpf

Im August 2004 veröffentlichte die Nordhäuser Band „Eternity“ ihr Album „…and the Gruesome Returns with Every Night“, welches über das W.TC.-Label von Sven Zimper vertrieben worden ist. Zu diesem Zeitpunkt war weiterhin Nico Dudzak am Schlagzeug aktiv, während Alexander Hoffmann alias „A.Krieg“ neu in der Band den Gesang übernahm.

Andreas Hoffmann alias “A.Krieg” Mitte 2000er.

Andreas Hoffmann alias “A.Krieg” aus Eberswalde.

Die Gitarre spielte weiterhin der Nordhäuser Maik Papp alias „Diabolus“, von „Wolfsmond“ mit bei „Eternity“ integriert wirkte Dirk Rössler alias „Managram“ am Album mit. Dazu kam ebenfalls Patrick W. Engel alias „Angel of Doom“, welcher in diversen großen Metal-Bands spielte und heute noch spielt. Größere Bekanntheit erreichte darunter die Thüringer Metal-Band „Macbeth“ in der er u.a. 2008-2010 Schlagzeug spielte. In selber Besetzung erfolgte 2007 ihr nächstes Album, welches über das italienische Label „Avantgarde Music“ veröffentlicht worden ist, welche mehrmals NSBM-Bands international unter Vertrag nahmen und ihre Platten vertrieben.

Maik Paap alias “Diabolus” aus Nordhausen.

Die letzten Jahre

Gegen 2010 veröffentlichten „Wolfsmond“ ihre letzte Platte, welche ebenfalls über Sven Zimpers Label W.T.C. vertrieben worden ist und dessen Gestaltung u.a. der Nordhäuser Neonazi Thorsten Holstein alias „Thorstein“ übernahm, welcher das NSBM-Label „Blut & Eisen Productions“ 2001 in Nordhausen gründete und später an Sven Zimper abtrat. Seitdem veröffentlichte die Band nichts mehr, allerdings soll sie weiterhin bestehen. 2017 kündigte „Wolfsmond“ zwar noch an, es werden neue Sachen vorbereitet für eine Aufnahme, ruderte jedoch später wieder zurück. Aufgrund von Corona seien aktuell keine Proben mehr möglich und auch die Besetzung würde sich mit dem neuen Album, wann auch immer das käme, an der Gitarre ändern.
Bei „Eternity“ erfolgte die letzte Veröffentlichung 2012 erneut über W.T.C. von Sven Zimper. Seit 2013/14 scheint die Band an sich nicht mehr aktiv zu sein, wenn auch einzelne Mitglieder der Besetzung in weiteren Bands aktiv sind und beispielsweise bei „Wolfsmond“ spielen.

“Eternity” 2011 in Portugal: 1.v.l. Maik Paap, 2.v.l. Andreas Hoffmann, 4.v.l. Nico Dudzak

Die politische Einordnung

Neben den klaren Verbindungen der Band in die NSBM-Szene sowie zu den klaren Veröffentlichungen und auch gemeinsamen Auftritten mit NSBM-Bands, finden sich Interview-Passagen in Untergrund-Zines. Die meisten dieser Interview führte Nico Dudzak. In einem Ende der 1990er Jahre geführten Interview, wie die „Lösung“ für das Problem sei, dass „immer mehr Dreck (Türken, N. Etc.)“ ins „Reich“ kämen, sagte mutmaßlich Nico Dudzak: „Meiner Meinung nach ist es sowieso schon viel zu spät, dieses Problem zu beseitigen, da bereits viel zu viel Abschaum dieser Art unser Land verseucht hat. Man hätte es gar nicht soweit kommen lassen dürfen.“. In einem anderen Interview, welches ebenfalls von Nico Dudzak als Kontakt zur Band unterschrieben ist, wird dieser zu seiner Meinung nach „Nicht-Deutschen“ gerfagt.: „Also, z.B. ein Türke in der Türkei geht mir am Arsch vorbei, ein Schlitzauge in China stört mich auch nicht und ein N. In Uganda ebensowenig, doch was bitteschön habn die in unserem Reich zu suchen?“ (Fehler im Original, dass N-Wort wurde abgekürzt)
2004 trat Eternity zusammen mit den NSBM-Bands „Magog“, „Ad Hominem“ und „Absurd“ sowie „Totenburg“ in Abbendorf auf. Die Security übernahm eine neonazistische Kameradschaft namens Selbstschutz Sachsen-Anhalt, deren Namen sich nicht zufällig mit SS-SA abkürzen ließ. Im Laufe des Auftrittes kam es mehrfach zu Sieg-Heil-Ausrufen und zum Zeigen des Hitlergrußes.


In einem weiteren Interview wurde Eternity gefragt, wie sie zum Thema des „Holocaust“ stehen würden, woraufhin die Antwort kam: „Tolle Sache! Eine spezielle Abart davon ist doch der Alkoholocaust!!??“
Auch auf dem im Jahr 2000 veröffentlichten Tonträger „Compilation Sacricola Ordnos Priski – Germanischer Gemeinschaftstonträger“ sind ETERNITY neben anderen einschlägigen NSBM-Bands wie „Aryan Blood“, „Rassenkrieg“, „Holocaustus“, „Bilskirnir“ etc. vertreten. Das
Begleitheft dieses Tonträgers enthält u. a. einen „Sinnspruch“ des einstigen Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß. Der Tonträger wird mit der Hymne der SA, dem „Horst-Wessel-Lied“ eingeleitet.

Nico Dudzak (rechts) und Sven Zimper (Mitte) vom Label W.T.C.

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